Sind kostenlose Kreditkarten wirklich kostenlos?

Erstellt: 21.11.2022

Meist werden Kreditkarten als kostenlos bezeichnet, wenn keine Jahresgebühr berechnet wird. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass die Karte wirklich kostenlos ist. Denn es ist trotzdem möglich, dass andere Gebühren für die Nutzung der Kreditkarte anfallen. Hierzu können Kosten für Zahlungen im Ausland, das Abheben von Bargeld an Geldautomaten oder Zinsen bei überfälligen Zahlungen anfallen.

Von zahlreichen Anbietern werden sogenannte kostenlose Kreditkarten beworben, doch die Auswahl ist unübersichtlich und kostenlos stimmt auch nicht immer. Bevor man sich also für eine Kreditkarte entscheidet, sollten alle Kosten miteinander verglichen werden. 

Kreditkarten

Kreditkarten der Bank

Fast jede Hausbank bietet eine Kreditkarte für Kontoinhaber an. Umsätze, die hiermit getätigt werden, werden entweder per Rechnung bezahlt oder bequem vom Girokonto abgebucht. Auch wenn dies vornehmlich die bequemste Art und Weise ist, ist es nicht immer das günstigste Angebot auf dem Markt.

Der Vorteil ist sicherlich, dass man für seine finanziellen Angelegenheiten nur einen Ansprechpartner hat. Gebührenfreie Kreditkarten können aber auch von anderen Anbietern genutzt werden, die dann über ein bestehendes Konto abgerechnet werden. An einem festgelegten Tag erfolgt ein Bankeinzug, um die getätigten Umsätze auszugleichen.

Oft ist es bei diesen Anbietern zusätzlich möglich, die getätigten Umsätze per Ratenzahlung zu begleichen. Entweder wird hier ein fester Betrag oder eine prozentuale Rückzahlung vereinbart. Zu beachten ist aber, dass für eine solche Ratenzahlungsvereinbarung immer zusätzliche Zinsen anfallen.

Diese Gebühren können bei Kreditkarten anfallen

Einige Kreditkartenanbieter werben zwar mit dem Wegfallen einer Jahresgebühr, häufig gilt dies aber nur für das erste Jahr. Gebühren für Folgejahre sind dann manchmal höher als die Jahresgebühren anderer Anbieter. Hier lohnt es sich, die Arbeit zu investieren und einen Vergleich anzustellen.

Aber auch wenn der Anbieter komplett auf eine Jahresgebühr verzichtet, bedeutet das immer noch nicht, dass die Kreditkarte damit kostenfrei verwendet werden kann. So ist es möglich, dass die folgenden Gebühren bei der Nutzung berechnet werden:

  • optionale Ratenzahlungen offener Umsätze werden mit höheren Zinsen belastet
  • das Abheben von Bargeld bei institutsfremden Banken wird berechnet
  • Gebühren bei der Verwendung im Ausland werden in Rechnung gestellt
  • die Lieferung der neuen Kredit- oder Ersatzkarte ist nicht kostenlos
  • die Jahresgebühr entfällt erst ab einem gewissen Mindestumsatz

Die Kreditkarte im Ausland

Besonders im Ausland kann es nützlich sein, wenn eine Kreditkarte zur Verfügung steht. Es ist wesentlich einfacher, wenn am Urlaubsort ein Hotel oder ein Mietwagen gebucht werden soll. Einige Unternehmen verlangen sogar als Sicherheit für die Kaution die Hinterlegung der Kreditkartendaten, sodass es ohne überhaupt nicht möglich ist, einen Mietwagen zu reservieren. Zudem wird nicht überall eine EC-Karte akzeptiert und nicht immer ist im notwendigen Moment ausreichend Bargeld vorhanden.

Wer häufiger ins Ausland reist, sollte aus diesem Grund eine Kreditkarte dabei haben. Zu beachten ist aber, dass auch die Geldautomatenbetreiber Gebühren für das Abheben von Bargeld berechnen können. Solche Gebühren für eine Abhebung können aber auch im Inland anfallen.

Welche kostenlosen Kreditkarten gibt es?

Wer sich auf dem Markt umschaut und die unterschiedlichen Angebote vergleicht, wird feststellen, dass meist die Visa-Karte oder eine MasterCard angeboten wird. Diners Club oder American Express bieten Neukunden größtenteils nur für das erste Jahr die Einsparung der Jahresgebühr an.

Je nach Kartentyp wird allerdings ein gewisses Grundeinkommen vorausgesetzt. Allerdings ist für die meisten Unternehmungen oder Vorhaben eine Visa-Karte oder MasterCard vollkommen ausreichend.

Prepaid-Karte oder lieber eine Charge Card?

Im Wesentlichen werden zwei Kartentypen angeboten. Bei einer Prepaid-Karte kann nur über das Guthaben verfügt werden, welches im Voraus überwiesen wurde. Eine Charge-Karte wird einmal im Monat bis zu einem gewissen Kreditrahmen vom Konto abgebucht. Um eine Charge-Karte zu beantragen, wird eine gute Bonität vorausgesetzt.

Bei Prepaid-Karten dagegen nicht. Hier spielt die Bonität oder ein eventueller Schufaeintrag keine Rolle. Da diese auch nicht überzogen werden kann, bietet sie zusätzlich eine volle Kostenkontrolle. Weiterhin können keine Zinsen für das Überziehen des Kontos abgerechnet werden, da hier nur das vorher eingezahlte Geld verwendet werden kann. Dafür ist es aber schwieriger, eine kostenlose Prepaid-Karte auf dem Markt zu finden.

Kreditkarten und Versicherungen

Wer zusätzlich eine Absicherung in Anspruch nehmen möchte, der wird keine kostenlose Kreditkarte auf dem Markt finden. Trotzdem kann es sich lohnen, diese in Kauf zu nehmen. Die angebotenen Versicherungsleistungen können eine Jahresgebühr schnell ausgleichen. Angebotene Leistungen sind zum Beispiel:

  • Reiserücktrittversicherung
  • Mietwagenversicherung
  • Tankrabatte
  • Geldautomaten Raub- und Diebstahl-Versicherung
  • Cashback bei Einkäufen
  • 24 Stunden Notfallservice bei Verlust

Die entsprechenden Leistungen richten sich meist nach der Jahresgebühr. In der Regel kann davon ausgegangen werden, je höher die Jahresgebühr, desto mehr zusätzliche Leistungen sind enthalten.

Fazit: Ein Vergleich ist sinnvoll

Auch heute noch sind auf dem Markt kostenlose Kreditkarten zu finden. Hier lohnt es sich, bei den unterschiedlichen Anbietern einmal vorbeizuschauen. Allerdings sollte darauf geachtet werden, ob die Jahresgebühr nur für ein Jahr entfällt und wie hoch die weiteren Kosten für Bargeldabhebung und andere Leistungen sind. Denn hier können die Unterschiede recht groß sein.

Ein Vergleich kann sich immer auszahlen. Zudem muss im Vorfeld entschieden werden, ob eine Charge Card oder eine Prepaid-Karte für den jeweiligen Einsatz sinnvoller ist.

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